19.12.20 · Zurich-Areal

Bauvorhaben auf dem Campus II

Corpus Sireo plant, auf dem Teilgelände zwischen Worringer Straße – Clever Straße – Mevissenstraße, dem sogenannten Campus II, die Bestandsgebäude zu sanieren, umzugestalten und weiterhin gewerblich zu nutzen.

Die Sicht der IGNNV zu dem Vorhaben ist in diesem Auszug aus dem Positionspapier der IGNNV vom 18.12.2020 beschrieben.

Die IGNNV fordert:

  • Die Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Campus I und Campus II.
  • Rechtzeitige, öffentliche Vorstellung der Planungen vor Erteilung bau-rechtlicher Genehmigungen in Form einer Bürgerinformation: Die geplanten Maßnahmen tangieren eine Vielzahl von Anwohnern. Derzeit erwägt der Vorhabenträger lediglich eine digitale Information nach Beginn der Arbeiten.
  • Den Erhalt der Kastanie auf dem Vorplatz Clever Str. 36/38: Ein großer Baum wie die Kastanie spendet Schatten, gibt Sauerstoff und reinigt die Luft. Keine Ersatzbepflanzung kann einen in Jahrzehnten gewachsenen Baum ersetzen. Der Baum ist unbedingt zu erhalten. Wir sehen keine Begründung für eine Fällung, zumal der Baum entsprechend den bekannt gewordenen Fotos des Gebäudes „Rheinzeit C“ keine bauliche Einschränkung darstellt.
  • Den Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes Mevissenstraße 1-3: Das Gebäude insgesamt sowie Teile im Inneren des Gebäudes wie das Treppenhaus, Foyer und die Fußböden stehen unter Denkmalschutz. Die IGNNV fordert den Schutz dieses Denkmals.
  • So viel Grün wie möglich, so wenig Oberflächenversiegelung wie nötig: Die IGNNV fordert die Maximierung der bepflanzten Fläche und die Minimierung der zu versiegelnden Oberflächen. Wenn Oberflächen versiegelt werden sollen, müssen Baustoffe bzw. Verlegungsmethoden gewählt werden, die eine zumindest teilweise Wasserversickerung möglich machen. Die bepflanzten Flächen sollen ökologisch hochwertig und mit hochwachsenden Pflanzen, am besten Bäumen, bepflanzt werden.
  • Ökologische Auflagen für einen Grundstücksverkauf der Stadt Köln an Corpus Sireo: Leider hat die Stadt Köln ein kleines Grundstück Ecke Worringer Straße/Riehler Platz 2020 an Corpus Sireo verkauft, ohne den Verkauf mit einer dauerhaften Auflage (am besten im Grundbuch) zu verbinden, die Fläche im Privatbereich des Gebäudes Worringer Straße 4-8 zu entsiegeln und als Grünfläche analog den Vorgärten in der Worringer Straße zu gestalten. Wir fordern unabhängig von dieser Vorgeschichte die Begrünung dieses Grundstücksstreifens in der Worringer Straße.
  • Lärm- und Mikroklimastandards: Zwar sollte das Gelände des Campus II weiterhin gewerblich genutzt werden, um eine gute Mischung von Wohn- und gewerblicher Bebauung und Nutzung im Viertel zu wahren, aber die Lärm- und Mikroklimaschutzstandards sollten dem von Wohngebieten entsprechen.
  • Klimaanlagen entsprechend dem Standard eines Wohngebietes: Corpus Sireo plant im Campus II eine Klimatisierung der Gebäude nachzurüsten. (Ein Teil der Gebäude verfügt schon heute über sog. Kühldecken.) Wir fordern, die Klimaanlagen nur dann zu genehmigen, wenn hinsichtlich Lärms die höchsten Standards eines Wohngebietes eingehalten werden. Hinsichtlich der Abluft der Klimaanlagen sind weiterhin die Auswirkungen auf das Mikroklima bei der Genehmigung zu berücksichtigen.
  • Klimafreundliche Gestaltung von Vorplätzen, Parkflächen und Innenhöfen: In der Stadt Köln herrscht Klimanotstand. Dieser Aspekt ist bei der Neugestaltung zu berücksichtigen.
  • Prüfung der Auswirkungen einer Erhöhung der Anzahl der Arbeitsplätze: Nach bisheriger Kenntnis der IGNNV wird sich die Anzahl der Büroarbeitsplätze in den Gebäuden des Campus II wesentlich erhöhen. Hintergrund hierfür ist die veränderte Nutzung eines Teils der bisherigen Flächen. Die IGNNV fordert eine Prüfung der Auswirkungen dieser Nutzungsänderungen zum
    Beispiel im Hinblick auf die Nahversorgung der Mitarbeiter und die An- und Abreise dieser Mitarbeiter.
  • Den Abschluss einer nachbarschaftlichen Vereinbarung auch für das Gebiet des Campus II:
    Die geplanten Bauarbeiten führen zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebens-und Wohnqualität über Monate. Regelungen auf Basis des gesetzlichen Minimums reichen auch hier nicht aus. Aus unserer Sicht bietet eine nachbarschaftliche Vereinbarung die Möglichkeit, zahlreiche Themen proaktiv zu regeln, statt sie anschließend aufwändig in Einzelverfahren zu klären.

Die IGNNV wünscht sich eine vorausschauende, nachhaltige Arbeitsweise von Politik und Verwaltung sowie die Erstellung eines nachhaltigen Stadtentwicklungs-Konzepts für das gesamte Villen-Viertel in der Kölner Nordstadt.

Dafür stehen wir gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.